Andy Oschem neuer Vereinsmeister – Uwe Lukatis kann seinen Titel nicht verteidigen
Uwe Lukatis, Titelverteidiger und aussichtsreicher Kandidat für den erneuten Titelgewinn, war untröstlich: „Ich muss absagen – Corona.“
So war der Weg frei für Andy Oschem, glaubten viele. Aber kampflos wollten die Adler dem Kapitän der 1. Herren den Pokal nicht überlassen. Acht Adler stellten sich ihm in den Weg, wollten seinen Sieg verhindern.
Der Spielmodus war schnell gefunden. Es wurden zwei Vorrundengruppen gebildet, die beiden Ersten jeder Gruppe sollten den Vereinsmeister im Einfach-KO-System ausspielen, die in der Gruppe Ausgeschiedenen sollten ebenfalls im Einfach-KO-System um den B-Pokal kämpfen.
Nachdem der Spielmodus gefunden war und die Auslosung der Gruppen in Angriff genommen werden sollte, ging die Hallentür auf und Axel Heindorf betrat die Halle. Er sah eine ungerade Anzahl an Spielern, drehte sich um und kam wenige Minuten später mit Sportzeug und Schläger zurück.
So konnten zwei Fünfergruppen gebildet werden. In Gruppe 1 traten Andy Oschem, Torsten Werner, Thomas Jahnel, Kevin Gorny und Hanh Pham an, in Gruppe 2 Marco Schubert, Norbert Brendel, Frank Graetsch, Peter Inhülsen und Axel Heindorf.
Gruppe 1 war eine sichere Angelegenheit für Andy Oschem. Er ließ nichts anbrennen, gab noch nicht einmal einen Satz ab. Hinter ihm belegte Hanh Pham den zweiten Platz vor Torsten Werner, Thomas Jahnel und Kevin Gorny. Alle Spiele gingen übrigens nur über jeweils drei Sätze. „So etwas gibt es sonst nur im Schülerbereich“, wunderte sich Abteilungsleiter Marco Schubert.
Der musste sich, in Gruppe 2 an Position 1 gesetzt, in einem packenden Spiel Peter Inhülsen beugen. „Ich habe 2:0 nach Sätzen und 10:8 im vierten geführt. Da musste ich den Sack zumachen. Das darf einem alten Hasen wie mir nicht passieren“, so ein frustrierter Schubert. Ihm blieb mit 3:1 Siegen und 11:4 Sätzen nur Platz 2. Den Gruppensieg erspielte sich mit 4:0 Siegen und 12:3 Sätzen Peter Inhülsen. Unglücklich kämpfte Frank Graetsch, der in der Endabrechnung mit 2:2 Siegen und 8:8 Sätzen auf Platz 3 landete. Er nahm zwar beiden vor ihm Platzierten einen Satz ab, musste aber gegen Norbert Brendel lange Zeit zittern, bis sein Fünfsatzsieg feststand.
Norbert Brendel belegte damit den vierten Platz mit 1:3 Siegen vor Axel Heindorf.
Im ersten Halbfinale trafen Andy Oschem und Marco Schubert aufeinander. Andy gab sich nur im dritten Satz eine Blöße und zog ungefährdet ins Finale ein (7,8,-8,4). Auch das zweite Halbfinale ging über vier Sätze. Hier behielt Peter Inhülsen die Oberhand über Hanh Pham (4,6,-9,6).
Das Finale riss die Adler von den Sitzen. Andy und Peter schenkten sich nichts. Es gab reihenweise spektakuläre Ballwechsel zu sehen. Der große Favorit Andy wankte, fiel aber nicht.
Den ersten Satz entschied er in der Verlängerung für sich (12:10), im zweiten lag er 6:8 hinten und gewann mit 11:8, wobei er den letzten Punkt mit Netz und Kante errang. Wer jetzt glaubte, dass Peter durch diesen Ball entnervt war, sah sich getäuscht. Peter kämpfte unermüdlich, rang oft nach Luft, ging alle sechs Punkte zum Handtuch und gewann den vierten Satz knapp mit 11:9. Aller Einsatz nützte ihm jedoch nichts, denn Andy spielte nicht nur grandiose Bälle, sondern auch Glücksbälle und gewann den vierten Satz mit 11:8. „Vier Netzroller hast Du gemacht. Wenn die nicht gewesen wären, wären wir in den fünften gekommen“, analysierte Peter Inhülsen. Aber einen fünften satz gab es nun einmal nicht. Andy Oschem war nach vier Sätzen der neue Vereinsmeister (10,8,-9,8) und beendete damit die coronabedingt zweijährige titellose Zeit.
Im B-Pokal trat Frank Graetsch nicht mehr an, so dass es nur ein Spiel im Viertelfinale zwischen den beiden Newcomern Kevin Gorny und Axel Heindorf gab. Hier setzte sich Kevin in drei Sätzen durch (6,4,8).
Im Halbfinale traf er auf den an „1“ gesetzten Thomas Jahnel, kämpfte, was das Zeug hielt, blieb aber ohne Satzgewinn (-9,-6,-7). Im anderen Halbfinale trafen Torsten Werner und Norbert Brendel aufeinander. Norbert hatte dabei im ersten Satz große Mühe, fand dann aber zu seinem Spiel und zog ohne Satzverlust ins Finale ein (10,6,6).
Das Finale war eine sichere Angelegenheit für Norbert. Er ließ Thomas keine Chance (3,5,6). „Norbert hat keine Fehler gemacht. Da war nichts zu machen“, nahm Thomas seine Finalniederlage gelassen hin.