Doppel-Vereinsmeisterschaften sehen neun Teams am Start
Neun Doppel wollten den begehrten Titel eines Doppel-Vereinsmeisters erringen. Gespielt wurde nach einem Vorgabesystem, das Marco Schubert und Uwe Lukatis entwickelt hatten. Es basierte auf den althergebrachten Vorgaben von Ernst Miglitsch und bezog als Neuerung die QTTR-Werte der beiden Spieler ein.
Nach Auswertung aller Werte gab es erstaunlicherweise nur drei Kategorien. Das spielstärkste Doppel stellten Meike Scheithauer und Uwe Lukatis (1444 Punkte). „Das wird ja hart. Da müssen wir ja nur vorgeben“, stöhnte Uwe.
In der nächststärksten Kategorie befanden sich Rika/Peter Inhülsen (1326), Norbert Brendel/Torsten Werner (1295), Andreas Oschem/Luca Ecke (1256), Marco Schubert/Axel Heindorf (1227) und Wolfgang Ecke/Karl-Heinz Brandes (1181).
In der Kategorie mit den niedrigsten Werten fanden sich aufgrund der QTTR-Werte vom Mai 2022 die Jugendlichen wieder: Jonathan/Leonhard Heindorf (987), Elias/Kevin Gorny (860), Amo Yalti/Thies Marx (866).
Meike/Uwe starteten jeden Satz mit der Vorgabe -1:2 bzw. -3:4. Die Vorgabe der Kategorie 2 zur Kategorie 3 betrug -2:3.
Schnell einigten sich die Adler auf das Vorgehen. Man bildete zwei Gruppen, die beiden Gruppenersten sollten das Halbfinale austragen.
Die Auslosung ergab folgende Gruppen:
Gruppe 1: Norbert/Thorsten, Rika/Peter, Meike/Uwe, Andy/Luca;
Gruppe 2: Amo/Thies, Elias/Kevin, Marco/Axel, Wolfgang/Kalle, Jonathan/Leonhard.
Gruppe 1 war eine deutliche Angelegenheit für Andy/Luca. Sie gaben nur gegen Rika/Peter einen Satz ab. „Luca ist erstaunlich gut mit meinen Noppen zurechtgekommen. Da war nichts zu machen“, zollte Peter dem Jugendlichen großes Lob.
Platz 2 ging an Meike/Uwe. Sie mussten aber gehörig zittern, bis der Einzug ins Halbfinale feststand. Sowohl gegen Rika/Peter als auch gegen Norbert/Thorsten mussten sie über die volle Distanz gehen, hatten aber beide Male das bessere Ende für sich.
Für Rika/Peter blieb dann nur der dritte Platz, den sie mit einem ungefährdeten Dreisatzsieg über Norbert/Thorsten sicherstellten. Den letzten Platz belegten mit nur zwei gewonnenen Sätzen Norbert/Thorsten.
In Gruppe 2 ging es weitaus spannender zu. Einige Anwesende sprachen auch vom Kampf der Generationen. Und der ging eindeutig zugunsten der Jugend aus. Die Jugendlichen ließen die Erwachsenen richtig alt aussehen.
Den letzten Platz belegten Marco/Axel. Sie konnten zwar kein Spiel gewinnen, hatten aber immerhin vier Sätze auf der Habenseite. „Da war mehr drin“, meinte Marco selbstkritisch, „in den entscheidenden Phasen habe ich zu viele einfache Fehler gemacht.“
Nicht viel besser erging es dem in vielen Punktspielschlachten erprobten Doppel Wolfgang/Kalle. Sie gewannen nur gegen Marco/Axel. Nach einem glatten 0:3 gegen Jonathan/Leonhard und zwei unglücklichen Fünfsatzniederlagen gegen Amo/Thies und Elias/Kevin blieb am Ende nur Platz 4 und damit das Ende aller Träume.
Der undankbare Platz 3 ging an Elias/Kevin Gorny. Sie haderten zurecht mit dem Schicksal. Vier Doppel mussten sie spielen, viermal mussten sie über die volle Distanz. Sie gaben alles und sorgten für Verzögerungen im Turnierablauf. Am Ende ihrer Anstrengungen sprangen 10:10 Sätze und 2:2 Siege heraus. Das bedeutete nur Platz 3 und das Ausscheiden. „Wenn wir das erste Spiel gegen Joni und Leonhard nicht mit 11:13 im fünften verlieren, sondern gewinnen, sind wir weiter“, analysierte ein völlig frustrierter Elias, dem der TT-Gott so übel mitgespielt hatte. Freud und Leid liegen eben so oft so dicht beieinander.
Im letzten Spiel der Gruppe ging es um den Gruppensieg zwischen Amo/Thies und Jonathan/Leonhard. Beide hatte drei Spiele gewonnen, beide hatten viel Schweiß vergießen müssen.
Amo/Thies benötigten sowohl gegen Elias/Kevin als auch gegen Wolfgang/Kalle fünf Sätze, nur gegen Marco/Axel waren sie nach vier Sätzen fertig.
Jonathan/Leonhard brauchten nur einmal über fünf Sätze zu gehen, über Wolfgang/Kalle errangen sie einen Dreisatzsieg, gegen Marco/Axel verließen sie nach vier Sätzen den Tisch als Sieger.
Auch gegen Amo/Thies ließen sie nichts anbrennen und sicherten sich schließlich mit einem Viersatzsieg den Gruppensieg.
Damit standen die Halbfinalpaarungen fest: Andy/Luca – Amo/Thies; Jonathan/Leonhard – Meike/Uwe.
Das erste Halbfinale war überraschend eine klare Angelegenheit für Andy/Luca. Sie hatten nur im ersten Satz ein paar Probleme und mussten hier in die Verlängerung (10,7,6). „Unsere Schüsse kamen nicht. Wir hätten den einen oder anderen Schmetterball ins Ziel bringen müssen, dann hätten wir eine Chance gehabt“, meinte Amo zur Niederlage.
Im zweiten Halbfinale ging es weitaus spannender zu. Jonathan/Leonhard entschieden den ersten Satz mit 12:10 für sich , gaben den zweiten mit 10:12 ab, erlebten im dritten einen Einbruch (6:11), kamen im vierten Satz aber wieder zurück (11:8).
Im fünften Satz führten sie 8:4 und konnten das Spiel nicht nach Hause bringen. 9:11 hieß es am Ende aus ihrer Sicht. „Gott sei Dank fehlt ihnen aufgrund ihres Alters noch die nötige Cleverness. Das war knapp, das hätte auch ins Auge gehen können“, freute sich Uwe über den knappen Finaleinzug.
Wenn man sich vor dem Finale unter den Adlern umhörte, dann setzten die meisten auf einen Sieg von Meike/Uwe.
Aber: „Andy/Luca haben in der Gruppe 3:0 gegen Meike/Uwe gewonnen“, brachte Organisatorin Janin Barckmann das Ergebnis der Gruppenphase in Erinnerung.
Spannung war also angesagt. Von ihr wurde auch Lucas kleiner Bruder Moritz ergriffen. Er wollte seinem Bruder möglichst nah sein und nahm die Aufgabe auf sich, das Zählgerät zu bedienen.
Drei Punkte mussten Meike/Uwe ihren Gegnern vorgeben. Alles hing davon ab, wie schnell sie zum Punktgleichstand gelangen würden. Würden die Routiniers Luca mit „krummen“ Unterschnittbällen zu Fehlern zwingen können? Würden sie Andy aus dem Spiel nehmen können?
In den ersten beiden Sätzen gelang es ihnen nicht. Überraschend deutlich siegten Andy/Luca mit 11:7 und 11:8. Moritz hielt es kaum auf seinem Platz am Zählgerät aus. „Ich habe Gänsehaut“, zeigte er auf seine Arme.
Der dritte Satz war dann nichts für schwache Nerven. Er ging in die Verlängerung. Beim Stand von 14:14 fabrizierte Luca einen für Uwe nicht zu retournierenden Netzroller: 15:14. Und dann war der Sieg da: 16:14. Andy und Luca rissen die Arme hoch, Meike und Uwe gratulierten zum Sieg und Moritz starhlte über beide Backen.