Kreisliga Herren: TTC Arpke IV – Adler Hämelerwald II 8:8 (31:31). Das hatten sich die Adler anders vorgestellt. Gegen den bis dahin noch punktlosen Tabellenletzten war die einzige Frage, wie hoch der Sieg wohl ausfallen würde. Mannschaftsführer Peter Inhülsen bat im Vorfeld um Freigabe. Kein Problem, immerhin waren ja acht Spieler gemeldet. Doch dann kam es dicke. Dirk Gudwitz und Florian Walny mussten verletzt absagen. So musste Altmeister Norbert Brendel einspringen, damit die Adler eine volle Truppe an den Tisch bringen konnten. „In unserer Mannschaft steckt genug Qualität, dass wir diese Ausfälle verkraften können“, tönte Adlers Spitzenspieler Marco Schubert noch vor dem Spiel. Aber es sollte anders kommen.
Olaf Wundenberg/Bernd Waldenberger knackten mit viel Willensstärke das Arpker Spitzendoppel Künkler/Hans-Joachim Brandes (-13,8,12,-7,10), während die beiden Silberlocken Marco Schubert/Norbert Brendel nach fünf Sätzen Berger/Kaminski zum Sieg gratulieren mussten (-7,4,-7,8,-9). „Als wir bei 5:4 im fünften die Seiten gewechselt hatten, war ich mir sicher, dass wir das Ding gewinnen“, meinte Schubert hinterher. Man kann sich ja mal irren.
Als dann auch Hanh Pham/Frank Graetsch gegen Anika Brandes/Isabel Meyer keinen Satz gewinnen konnten (-12,-7,-4), lief man schon früh einem Rückstand hinterher.
Das obere Paarkreuz schien die Adler jedoch auf die Siegesstraße zu bringen. Olaf Wundenberg, zum zweiten Mal in diesem Jahr am Tisch und gleich oben eingesetzt, gelang ein knapper Fünfsatzsieg über Arpkes Spitzenspieler Thomas Künkler (-7,7,-7,4,9) und Marco Schubert bezwang Hans-Joachim Brandes in drei Sätzen (5,5,7).
In der Mitte musste Hanh Pham gegen Jens Berger eine Viersatzniederlage hinnehmen (10,-8,-8,-6), aber Bernd Waldenberger feierte einen hauchdünnen Dreisatzerfolg mit jeweils zwei Punkten Unterschied über Anika Brandes (9,12,11).
Unten musste sich Norbert Brendel Isabel Meyers druckvollem Angriffsspiel beugen (-3,-7,-7), aber Frank Graetsch gelang nach hartem Kampf ein Fünfsatzerfolg über Jeremi Kaminski (9,-9,10,-6,5). Damit stand es zur Halbzeit 5:4 für die Adler.
Oben bauten die Adler die Führung aus. Marco Schubert bezwang Thomas Künkler (3,7,3) und Olaf Wundenberg hielt Hans-Joachim Brandes nieder (-10,6,10,3). „Das hast du ja routiniert gemeistert“, lobte ihn Marco Schubert, der das Spiel gezählt hatte. „Routine vielleicht, aber die Kondition fehlt. Ich bin völlig platt, in den fünften durfte ich nicht kommen“, entgegnete Olaf erleichtert.
In der Mitte gab es wieder ein Unentschieden. Bernd Waldenberger unterlag Jens Berger in vier Sätzen (-9,8,-9,-4), Hanh Pham sicherte mit einem knappen Dreisatzerfolg über Anika Brandes (9,9,6) schon einmal das Unentschieden.
Das untere Paarkreuz sollte nun den Sack endgültig zumachen. Aber Frank Graetsch musste Isabel Meyer nach fünf Sätzen zum Sieg gratulieren (-8,10,6,-8,-5) und Norbert Brendel unterlag Jeremi Kaminski in drei Sätzen (-7,-11,-9).
Das Schlussdoppel musste also gespielt werden. „Warum müssen die beiden ältesten das Schlussdoppel spielen?“, fragte Frank Graetsch. Ja, warum? Weil der Mannschaftsrat beschlossen hatte, die beiden als Doppel 1 auflaufen zu lassen.
Zwischen Thomas Kunkler/Hans-Joachim Brandes und Marco Schubert/Norbert Brendel entwickelte sich ein packender Kampf. Die Gastgeber wollten einen Punkt, so nah waren sie bisher in dieser Saison noch nicht an einem Punkt gewesen, die Adler wollten unbedingt aus einem Punkt zwei machen.
Beim Stand von 11:12 im ersten Satz musste Marco Schubert zwei Schritte nach vorn machen, riss den Arm zum Topspin nach oben. Es gab einen Knall. Er hielt seinen Schlägergriff in der Hand, das Schlägerblatt lag neben dem Zählgerät auf dem Boden. Schläger kaputt, aber Ausgleich.
Alle fragten Marco, ob er einen Zweitschläger habe. Er verneinte. Wozu braucht man einen Zweitschläger? Nur unnötige Geldausgabe. Das Problem war nur, dass er seit über 40 jahren Anti auf der Rückhand hat und alle in seiner Mannschaft nur „glatte“ Beläge haben. Bernd Waldenberger erbarmte sich schließlich und stellte seinen Schläger zur Verfügung. „Geht schon klar, bin ja Techniker“, machte Marco gute Miene zum bösen Spiel. Und tatsächlich schien es gut zu gehen.
Zwar ging der erste Satz mit 19:17 an die Arpker, aber den zweiten konnten die Adler mit 11:5 für sich entscheiden. In den nächsten beiden Sätzen machte Adlers Spitzenspieler jedoch in den entscheidenden Momenten zu viele leichte Fehler, so dass Marco/Norbert Thomas/Hans-Joachim zum Sieg gratulieren mussten (-17,5,-9,-13). Während die Arpker über den nie für möglich gehaltenen Punkt jubelten, schlichen die Adler wie begossene Pudel aus der Halle.